Am vergangenen Samstag ist die amerikanische Trainerlegende Darrell Wayne Lukas im Alter von 89 Jahren an den Folgen einer schweren Infektion verstorben. Lukas war bis zuletzt als Trainer aktiv, sattelte noch Mitte Juni seinen letzten Sieger. und verstarb nun nur wenige Tage nach Bekanntgabe des Endes seiner Trainerkarriere im Kreise seiner Famllie.
Lukas wurde am 2. September 1935 in Wisconsin geboren und wuchs auf der Farm seines Vaters Ted Lukas auf, dem Sohn tschechischer Einwanderer, während die Mutter englische Wurzeln hatte und aus Lexington kam. Sein erstes Pferd war eine Ponystute namens Queenie mit derer Zeitungen austrug. Lukas und sein Jugendfreund Clyde Rice kauften als Teenager billige wilde Pferde auf Auktionen, ritten sie zu und verkauften sie weiter. Lukas studierte später an der University of Wisconsin Sport und begeisterte sich für Basketball wo er auch seine ersten Erfahrungen als Trainer sammelte, und das sehr erfolgreich.
Die wichtigste Station auf seinem Weg zum Vollblutsport war seine Trainertätigkeit bei den Quarter Horses. Er trainierte nicht weniger als 24 Champions, darunter den Ausnahmehengst Dash for Cash. Anfang der Siebziger Jahre begann Lukas zeitgleich mit den Quarter Horses Vollblüter zu trainieren und wechselte 1978 ganz ins Vollblutlager über. Er kam damals aus Alamitos nach Lexington, mit vier Pferden im Gepäck. Der eine war der Champion Effervescing, die andere die erstklassige Secretariat-Stute Terlingua, die spätere Mutter des Ausnahme-Vererbers Storm Cat.
Wayne Lukas erreichte als Trainer 4967 Siege und kann vier Eclipse Awards als Championtrainer vorweisen. 1999 wurde er in die Hall of Fame aufgenommen und ist damit der einzige Trainer, der dieses Auszeichnung bei den Vollblütern und Quearter Horses vorweisen kann. Lukas trainierte jeweils vier Kentucky Derby- und Belmont Stakes-Sieger, sieben Preakness Stakes-Sieger und nochmal vier Siegerinnen in den Kenucky Oaks. 1996 trainierte Lukas alle drei Gewinner der amerikanischen Klassiker. Gefragt nach seinem besten Kentuckly Derby-Sieger gab er ohne zu zögern die Caro-Tochter Winning Colors aus dem Jahr 1988 an, sie war ein sehr ehrliches Pferd und er sei sich des Sieges weder zuvor noch später jemals wieder so sicher gewesen wie bei ihr. Sein letzter klassischer Sieger war der vorjährige Preakness Stakes-Gewinner Seize The Grey
Lukas sattelte nicht weniger als 20 Breeders‘ Cup Sieger und 26 Eclipse Award-Gewinner. Dazu kommen drei „Galopper des Jahres“, die Ausnahmestute Lady’s Secret 1986, Criminal Type 1990 und Charismatic 1999. Von seinen besten Pferden sollten zudem Althea, Capote, Landaluce, Life’s Magic, Sacahuista, Serena’s Song, der aus der Schwarzgold-Linie stammende Turf-Champion Steinlen und der erstklassige Thunder Gulch nicht unerwähnt bleiben. Lukas war berühmt dafür Pferde sehr lange auf der Höhe ihrer Leistung halten zu können, er war überaus diszipliniert und charismatisch und hat den modernen amerikanischen Rennsport geprägt wie kein Anderer zuvor. Rest In Peace.